Der aktuelle Gammelfleisch- Skandal hat auch seine gute Seite: Das Bewusstsein der Verbraucher, das Qualität auch seinen Preis hat, wächst ...
Ein Markenzeichen, "made in Werra-Meißner-Land\", ist die Ahle Wurscht. Naturbelassen und mit bestem Fleisch vom Bauernhof von nebenan. Wer`s hier tut, kauft auch Qualität ein.
Foto: effekt-wäscherei werbeagen
IST geiz wirklich geil? So titelte ein Artikel im September 2003 im Magazin \"effekt-wäscher " (WIZ). Der Verfasser: Carsten Neumeier, Inhaber der Landfleischerei Neumeier in Hess. Lichtenau Walburg. Schade eigentlich, dass man nach fast genau drei Jahren (!) über die gleiche Problematik noch einmal berichten muss aus aktuellem Anlass, dem "Gammelfleisch- Skandal ". Deshalb hier erneut der Artikel, der doch endlich zum Umdenken anregen sollte und dafür plädiert: Tu`s hier, kauf vor Ort bei Deiner Fleischerei von nebenan: Seit biblischen Zeiten ist es bekannt: "Der Geiz ist die Wurzel allen Übels " (1. Thimotheus 6,10). Trotzdem ist jetzt wieder mal die blanke Gier gesellschaftsfähig geworden. Raffen, raffen, raffen! Mitgefühl ist out, die Angst regiert. Die Selbstsucht feiert Triumphe: "Ich bin doch nicht blöd " - oder doch? In teueren Werbeminuten brüllt der Zeitgeist: "Geiz ist geil! " (...)
So gibt es mittlerweile Fleisch, das weniger kostet als Hundefutter! Da freut sich der Geiz, da springt er massenhaft drauf: Wieviel Geiz verträgt ein Kilo Fleisch, ohne uns wieder mit Skandalen den Appetit zu verderben? Gutes Fleisch muss langsam wachsen. Das kostet mehr Futter und damit mehr Geld, was wir unseren Bauern auch extra vergüten. Gutes Schweinefleisch wird nur auf Stroh erzeugt und braucht etwa sieben Monate, um die typischen, natürlichen Geschmacksträger zu entwickeln, die gutes Fleisch auszeichnet. Die Schweine aus der Massentierhaltung dagegen werden schon nach vier Monaten geschlachtet, lange bevor sich Geschmacksträger überhaupt entwickeln konnten.
Klar ist: Der bessere Geschmack kostet mehr Zeit und damit mehr Geld. Wer geizig ist, muss also auf Geschmack und Qualität verzichten! Ein anderes Beispiel: Eine gute Hausmacher Ahle Wurscht direkt von hier, aus der Region braucht mindestens zwölf Wochen Zeit zum Reifen.
Dagegen ist eine konventionelle Salami schon nach wenigen Tagen verkaufsfertig, weil sie mit dem Reifungsbeschleuniger GDL geimpft wird. (...) Geiz ist geil? - Nein, Geiz ist blöd! Denn eine langsam und natürlich gereifte Ahle Wurscht, die auch nicht teurer ist, behält ihren Geschmack und ihre ausgereifte Konsistenz in der Speisekammer über sieben Wochen lang. (...) So spart man mit Genuß, ohne geizig zu sein. Wenn Sie sich also für Fleisch und Wurst entscheiden, dann wählen Sie Fleisch und Wurst aus artgerechter Tierhaltung. Das nützt den Menschen, weil wir damit unseren Geschmack bewahren und uns vor Wohlstandskrankheiten schützen können. Das nützt den Tieren, weil wir sie als Mitgeschöpfe achten und ihnen ein tiergerechtes Leben bieten können. Das nützt der Umwelt, weil wir auf die Massentierhaltung verzichten und statt viel Gülle guten Mist auf die Felder bringen.
Carsten Neumeier / effekt-wäscherei werbeagentur